Sicher kennst du Bilder von Hexen, die mit Spitzhut und schwarzer Katze auf einem Besen durch die Luft reiten. Der Hexenflug bzw. Hexenritt beschrieb schon im frühen Mittelalter die weitverbreitete Vorstellung, dass Hexen sich entweder selbst in geflügelte Wesen verwandelten oder aber eben Besen, Stühle oder Tiere zum Reiten durch die Luft in bestimmten Mondnächten benutzten, um zum Hexensabbat zu gelangen. Auch gibt es Quellen, die besagen, dass sie die fliegende Gefolgschaft von heidnischen Göttinnen wie Perchta oder Diana darstellten.

Interessanterweise gibt es Beschreibungen von sogenannten Hexensalben bzw. Flugsalben, die die Hexen zum Einbalsamieren ihres Körpers nutzten, die dafür sorgen sollten, dass sie sich in die Lüfte erheben konnten.
Heinrich Kramer, Verfasser des Hexenhammers, beschrieb ein Rezept aus Kinderextremitäten, was wohl zur Diffamierung der angeblichen Hexen beitragen sollte. Es sind jedoch auch andere Rezepte überliefert mit Kräutern wie Mondraute, Donnerbart, Johanniskraut und auch stark psychoaktiven Pflanzen wie der Alraune und dem Bilsenkraut, die an den ihnen astrologisch entsprechenden Wochentagen mit Zaubersprüchen besprochen werden sollten, bevor sie zur Salbe verarbeitet wurden.
Der Einsatz von psychoaktiven Inhaltsstoffen gibt Anlass zur Vermutung, dass hier der Ursprung des Hexenfluges liegt. Hexen hätten demnach natürlich nicht wirklich die Gesetze der Physik gebrochen, sondern wären in einen rauschartigen Trancezustand verfallen, der das Gefühl des Fluges ausgelöst hätte.
Psychodelika sind jedoch nicht die einzige Möglichkeit, in einen Trancezustand zu gelangen. Wie du auf der Seite Meditation gelernt hast, ist eine tiefe Entspannung – auch als Hypnose oder Trance – bekannt, Voraussetzung für die Kontaktaufnahme mit der Welt des Geistes. Übst du längere Meditationen, wird dir früher oder später auffallen, dass sich dein Körper ab einem gewissen Punkt schwerelos anfühlt. Es scheint dann so, als schwebe er ein wenig über der Erde oder so als würde deine Seele deinen Körper ein Stück weit verlassen. Bist du an diesem Punkt angelangt, ist es an der Zeit für deinen ersten Hexenflug.

Der Hexenflug schenkt dir die Möglichkeit, vollkommen in die Welt des Geistes einzutauchen. Du erkundest deine inneren Welten wie in einer Art visuellem Traum, bist dabei jedoch bewusst und kannst deine Handlung steuern. Dies ist auch der Ort, an dem du deinen Geistführern, Ahnen, Gottheiten und anderen Geistwesen begegnen kannst, wenn du das möchtest. Du kannst Fragen stellen und erhältst Antworten, entweder als symbolische Bilder oder als verbale Botschaften.
Übst du Meditation und Visualisierung regelmäßig, wirst du irgendwann deine ganz eigene Methode finden, um in die Geistwelt zu fliegen. Bis dahin findest du hier aber einige Tipps:
1 Sorge vor deinem Hexenflug für einen ausreichenden Schutz. Da du mit anderen geistigen Energien in Kontakt kommen wirst, besteht das Risiko eines negativen Einflusses. Entzünde z. B. Kerzen und Räucherungen mit schützenden Kräutern. Bitte dein höheres Ich oder deine Schutzkräfte dich zu beschützen und trage ggf. Schutzkristalle an dir. Möchtest du auf Nummer sichergehen, kannst du einen magischen Kreis ziehen.
2. Versetze dich mit Atemübungen und Meditation in einen tiefenentspannten Zustand. Halte die Meditation so lange aufrecht, bis du das Gefühl hast, schwerelos zu sein.
3. Manchmal werden dir an diesem Punkt schon spontan Bilder und Umgebungen in den Sinn kommen. Ist das der Fall, nimm sie an und gib dich dem Fluss hin. Dabei wird dir auffallen, dass du zu Beginn entweder das Gefühl des Hinabfallens oder Hinaufschwebens hast. Das Hinabfallen ist oft ein Hinweis darauf, dass du dich mit deinem Unterbewusstsein und vergangenen Ereignissen verbindest. Hier kommen dann auch vermehrt Bilder vor, die das Unterbewusstsein visualisieren, wie z. B. Höhlen, Wälder oder das Meer. Das Hinaufschweben kann Hinweis sein, dass du dich mit deinem höheren Ich und zukünftigen Ereignissen verbindest. Hier kommen vermehrt Bilder vor, die dein höheres Ich symbolisieren, wie Wolken oder Galaxien.
4. Fließen die Bilder nicht von allein, kannst du auch willentlich eine Umgebung visualisieren. Hab keine Angst, dass alles „nur ausgedacht“ ist. Du bist dabei, die Welt des Geistes durch deinen Geist zu betreten. Auch alles willentlich imaginierte ist Teil von ihm und stellt einen Zugang dar. Nutze die oben genannten Bilder, um dich entweder mit deinem Unterbewusstsein oder deinem höheren Ich zu verbinden.
5. Sieh deine Umgebung so klar wie möglich vor die. Wie fühlt sie sich an? Wie fühlst du dich in ihr? Schaue dich um, erkunde sie. Oft passiert es an dieser Stelle relativ schnell, dass sich Geistführer zeigen, dich an die Hand nehmen und dir etwas zeigen wollen. Halte jedoch inne und spüre dich in die Energie des Geistführers hinein. Frage ihn am besten auch nach dem Namen. Fühlst du dich mit ihm sicher, folge seiner Führung. Oft werden dir Dinge in deinem Leben als Bilder oder Symbole gezeigt, die du auflösen oder bearbeiten solltest. Haken die Bilder an irgendeiner Stelle bitte deinen Geistführer um Hilfe oder mehr Klarheit.
6. Zeigt sich dir kein Geistführer, kannst du die Geistwelt gezielt um den Kontakt bitten. Achte daraufhin in deiner Umgebung auf eine energetische Veränderung und sei offen für das, was sich dir zeigt.
7. Möchtest du von deinem Hexenflug zurückkehren, bedanke dich und fliege entweder zurück hinauf in deinen Körper oder sinke von oben in ihn hinein. Achte wieder auf deinen Atem und beginne ganz allmählich alle Glieder zu bewegen. Nimm dir genügend Zeit. Erwachst du zu schnell aus der Trance, können starke Kopfschmerzen die Folge sein.
8. Halte in einem Notizbuch oder Buch der Schatten deine Erfahrungen fest.