Die innere Stimme

Alles Nachfolgende sind meine Erfahrungswerte, d.h. ich hege weder Anspruch auf eine
einzige Wahrheit noch erwarte ich, dass alles ungefiltert übernommen wird. Innere Stimme/höheres Selbst werden von mir hier für das Gleiche verwendet, was ich auszudrücken
versuche.
– Anonym

Es war eine bewölkte Nacht und dennoch warf der Mond hin und wieder sein Licht in mein Zimmer, beinahe auf seinem Zenit stehend. Der Lärm der Straße klang gedämpft an meine Ohren. Es war etwas ruhiger als sonst. Seit längerer Zeit, war ich wieder mit anderen Dingen in meinem Kopf beschäftigt, jedoch spürte ich, dass ich meine Emotionen unterdrückt, aber auch von Anderen eingesogen hatte. Vor ein paar Wochen hatte ich eine intensive, emotionale Zeit gehabt. Das Nebenprodukt war eine temporäre Auszeit von meinem spirituellen Tun, zumindest wenn es um mein tiefes Fühlen ging.

Doch es war an der Zeit, dass ich mich erneut öffnete, damit es gehen konnte. Ich setzte mich auf den Boden und schaute eine Weile in das Licht des Mondes. Selbst durch die Wolken drang es immer wieder durch, fast schon gleißend. Dann spürte ich den Impuls. So zog ich mir meine Kopfhörer über und schaltete Musik an. Tanzte, um meine Energie der Emotionen in Fluss zu bekommen, die keinen Raum bekommen hatten. Ich überließ meinem Körper, wie er sich bewegen wollte, der Kopf hatte Sendepause.

Mondlicht

Wie sie sich äußern, ist unterschiedlich, je nach der Energie. Mal kocht es in mir, als würde es etwas verbrennen wollen. Dann wieder, ein schmerzhaftes, sehnsuchtsvolles Ziehen in Herz und Bauchregion bis zum Fließen von Tränen. Die innere Stimme spricht nicht immer in Worten zu mir. Impulse, Bilder, Emotionen.

Ich bzw. mein menschlicher Verstand neigt stark dazu, Sprache nutzen zu wollen, da es im ersten Moment am einfachsten erscheint, kann man doch klar ausdrücken, was man
kommunizieren will. Doch die meisten kennen wohl folgenden Spruch: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“ Und so ist es. Bis man ein Bild in Worte gefasst hat, können einige Minuten vergehen. Ein Bild ist in einer Sekunde vermittelt, meist sind Emotionen daran gekoppelt oder werden ausgelöst. Somit wird die Nachricht in einer Sekunde übermittelt. Es ist nicht so, dass Sprache nie genutzt werden würde. Aber vieles ist auf dem anderen Weg schneller kommuniziert.

»Woher weiß ich, dass es die innere Stimme / mein höheres Selbst ist, das zu mir spricht
und nicht mein Ego, Konditionierungen aus dem Umfeld?«

Das ist etwas, was ich über die Zeit, vor allem über das Fühlen, lernen durfte und immer
noch darf. Das Empfinden kann von unseren Sinneswahrnehmungen am wenigsten
getäuscht werden. Doch meistens darf man sich durch viele, viele Schichten vorarbeiten, bis man wieder zu seinem Kern vordringt. Schichten abarbeiten, die von der Gesellschaft, dem Umfeld und am Ende von sich selbst auferlegt worden sind oder übernommen worden sind. Destruktive Ansätze gegenüber sich selbst, zum Beispiel Gedankenmuster wie „Ich bin es nicht wert“, „Ich bin nicht gut genug“ zeigen nur, was geheilt werden darf.

Das höhere Selbst kann genauso alle Arten von Emotionen empfinden. Oft habe ich den
Eindruck, dass es als etwas beständig Ruhiges, Glückseliges angesehen wird. Schmerzen
von dieser Quelle ausgehend sind jedoch qualitativ anders, noch intensiverer als des
menschlichen Seins. Ich selbst habe sie ein- zweimal bereits erspüren können/dürfen. Es
steckt jedoch potentiell viel Energie dahinter, die nicht jeder tolerieren kann. Es wird einem nur so viel zugemutet, wie auszuhalten ist, ohne daran zu zerbrechen.

»Und wenn das alles nur Einbildung ist?«

Mir ist es inzwischen egal, ob Andere das als Humbug empfinden oder nicht. Ich weiß, was ich fühle. Ich weiß, was und ob es mir hilft. Und das ist alles was für mich zählt und nicht die Sichtweise eines Außenstehenden. Man wird jedoch immer wieder geprüft. Geprüft darauf, ob du unterscheiden kannst zwischen deiner Einbildung und deiner Wahrheit. Geprüft, ob du die Lektion gelernt hast oder nicht. Manches begreift man schnell, anderes braucht mehr Zeit. Die Erkenntnisgewinnung sollte kein Wettbewerb sein. Neid und Missgunst zeigen auch nur wieder, was im Schatten noch wartet gesehen zu werden.


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